Bye Bye America und Hello again Deutschland

Wir sind wieder zurück aus den USA und haben einiges erlebt, viele positive Eindrücke bekommen (und hoffentlich auch hinterlassen) sowie unseren Horizont erweitert. Was wir alles erlebt haben, wurde hier in Form eines Tagebuchs festgehalten. 
Jeder würde diese Reise jeden Moment noch mal antreten und wir als Gruppe haben uns ebenfalls sehr gut miteinander verstanden. Es war eine kurze, aber intensive Zeit! 

Die Anreise:  

Um 5:05 startete der Zug von Bad Hersfeld aus in Richtung Frankfurter Flughafen, wo wir dann um ca. 7:15 ankamen. Hier mussten wir uns durch etwaige Sicherheitskontrollen kämpfen, bis wir zum Gate konnten. Unser Flug war für 10:45 angesetzt, allerdings starteten wir etwas später waren aber dennoch um 13 Uhr in Chicago gelandet, für uns war es aber schon 20 Uhr und wir hatten noch einen ganzen Tag vor uns. Es war ein unglaubliches Gefühl für uns alle, zum ersten Mal amerikanischen Boden zu betreten. Mit einer Art Bahn fuhren wir dann zum Hotel, wo wir unsere Zimmer bezogen. Dann ging es auch schon bald zum Abendessen, wo wir einen Food Court im Auge hatten. Da dieser aber geschlossen war, ging es zu Taco Bell. Auf dem Weg zurück zum Hotel, übermannte uns die Müdigkeit und wir hatten das Gefühl als würden wir “verrückt” werden.  27 Stunden wach zu sein, geht halt nicht einfach so an einem vorbei. Wir fielen dann einfach nur noch in die Betten. 

Tag 1: 

Am ersten Tag war Schlaf das Nötigste, was wir gebrauchen konnten, denn 26 Stunden am Stück wach zu sein, tat keinem von uns gut. Dennoch gingen wir früh zum Frühstück und dort ereilte uns das erste amerikanische Erlebnis: das Frühstück an sich. Es gab typisch amerikanische Dinge wie Waffeln, Cornflakes, Toast und Scrambled Eggs. Alles kam uns im Vergleich zu Deutschland sehr süß vor. 

Am Tagesplan standen der Besuch des Willis Towers, gemeinsames Mittagessen in einem Food Court mit anschließender Zeit, die Stadt selbst zu erkunden oder zu shoppen und am Abend eine Bootsfahrt auf dem Chicago River. Der Eintritt für den Willis Tower war mit 46$ nicht ungünstig und man musste sich zweimal überlegen, ob man dies macht oder nicht. Die meisten kamen zu dem Entschluss, dass man ja trotzdem eventuell nicht noch einmal diese Möglichkeit hat. Auch von der Bootsfahrt waren wir schwer beeindruckt, da die Vielzahl und Vielfalt der Hochhäuser etwas war, was wir alle noch nicht in dieser Form gesehen haben. Chicago ist ja nicht umsonst bekannt für seine architektonischen Bauten. 

Am Abend ereilte uns ein Sturm, wie wir es noch nie erlebt haben, mit einer Windstärke von 135 km/h. Manche entschlossen sich, die Deep Dish Pizza zu probieren, typisch für Chicago. 

Tag 2: 

An unserem zweiten Tag in Chicago stand eine Stadtführung von 14-18 Uhr an. Eine Frau aus Deutschland, welche aber schon länger in Chicago lebt, traf sich mit uns am Millenium Park, um von dort aus wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Ebenfalls fuhren wir mit der Chicago „L“ in die South-West Side, ein lateinamerikanisches Viertel. Hier haben wir uns ein bisschen unwohl gefühlt, da uns die Gegend etwas gefährlich vorkam. Unser Guide führte uns in ein Museum, in dem hauptsächlich Mexikanische Kunst ausgestellt war. Auf dem Rückweg besuchten wir noch eine große Picasso Skulptur. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, uns Herrn Morge und Frau Völker anzuschließen und in ein „deutsches“ Restaurant zu gehen. Dort gab es eine Vielzahl an deutschen Gerichten. Laut Angaben habe das Schnitzel gut und authentisch geschmeckt. Viele von uns gingen abends noch ins hoteleigene Gym, um die „bereits angelegten Kilos“ wieder abzutrainieren 🙂 

Tag 3: 

Am Morgen brachen wir auf zum Bahnhof von Chicago, um mit dem Zug nach Milwaukee zu fahren. Die Zugreise war angenehm, obwohl in den Staaten das Zugsystem nicht so ausgebaut ist wie bei uns. Das sollte nun unser zweiter Bundesstaat auf unserer Reise sein, Wisconsin. Angekommen in Milwaukee bezogen wir erstmal unsere Zimmer und danach liefen wir durch die Stadt auf dem Weg zum Arts Museum, welches viele verschiedene Kunstwerke bereithielt. Am Abend aßen wir in einem typisch amerikanischen BBQ Restaurant. 

Tag 4: 

Am letzten Tag in Milwaukee stieg unsere Aufregung, da wir unsere Gastfamilien treffen würden. Zuerst aber machten wir Halt im Harley Davidson Museum, da die bekannten Motorräder dort ihren Ursprung haben. Für viele von uns war dies sehr interessant, aber noch interessanter für uns war das Kennenlernen mit unseren Gastfamilien. Wir hielten dann noch kurz in einer Mall, um Mittag zu essen und dann ging es für uns weiter nach Watertown. Spätestens als wir das Ortsschild sahen, hat auch den Letzten die Aufregung gepackt. 

Als wir an der Highschool ankamen, kamen ebenfalls unsere Gastschüler bereits raus und nahmen uns in Empfang. Anschließend sind wir dann mit unseren Gastschülern nach Hause gefahren. Meine Gastschülerin und ich sind dann in den Walmart gefahren, wo wir andere von uns trafen 🙂 

Tag 5: 

Einer der spannendsten Tage für uns alle war dieser Tag, da wir die Highschool mit unseren Gastschülern besuchten. Wir alle haben Vorstellungen davon gehabt, wie es sein wird, da wir alle schon unzählige Filme über Highschools etc. Gesehen haben. 
Mein Schultag beinhaltete Mathe, europäische Geschichte, Orchester, Fotografie und Englisch. Es war ein sehr interessantes Erlebnis für uns alle. Im Vergleich zu unserer Schule war diese Schule riesig und hatte Platz für dementsprechend viele Schüler. Ebenfalls kamen wir zu dem Entschluss, dass unsere Leistungsanforderungen höher sind und das, was von uns erwartet wird, viel mehr ist. Den Nachmittag verbrachten wir in unseren Gastfamilien mit individuellen AKtivitäten. 

Tag 6: 

Für diesen Tag war ein Field Trip binnen Watertown geplant, allerdings ohne unsere Gastschüler. Wir besuchten die Kaffeerösterei „Berres Brothers“ und fanden dort einige Souvenirs für daheim. Wir durften zuschauen, wie sie ihren Kaffee Geschmack beimischen und ebenfalls einige Sorten probieren. Zu Mittag aßen wir in einem Restaurant, was typisch für Watertown war, das „Mullen`s“. Dort gab es typisch amerikanische Gerichte für uns. Als wir dann fertig waren, ging es zu dem Watertown Fire Department, was für zwei von uns besonders interessant war, da sie daheim auch in der Feuerwehr sind. Am Abend haben sich alle zum Bowlen in Beaver Dam, eine andere Stadt ca. 30 min weit weg, verabredet. Spaß hatten wir auf jeden Fall alle und man hat auch die anderen Austauschschüler kennengelernt. 

Tag 7: 

Heute stand ein weiterer Field Trip auf dem Plan, und zwar fuhren wir in die Hauptstadt des Bundesstaates Wisconsin: nach Madison. Dort besichtigten wir das Kapitol und hatten ein Gespräch mit einem Abgeordneten der Republikanischen Partei. Das Kapitol und seine außergewöhnlich gestalteten Räume faszinierten uns. Danach durften wir shoppen gehen und es ging mit dem Bus auch schon wieder nach Hause. Abends verabredeten wir uns alle bei einer Gastschülerin und haben Spiele gespielt und waren zusammen essen. Wir haben alle so viel gelacht als würden wir uns schon ewig kennen. 

Tag 8: 

Dieser Tag war Karfreitag, weshalb es keine Schule gab. Ich bin mit meiner Gastfamilie dann ins Gym gegangen und abends stand ein Baseball-Spiel der Milwaukee Brewers in Milwaukee an. Der Besuch dessen blieb den Gastfamilien überlassen, dennoch waren die meisten von uns da. Aber keiner von uns Deutschen hat so wirklich verstanden, worum es beim Baseball überhaupt geht. Es war ein Riesenstadion und dementsprechend auch der Verkehr auf den Straßen nach dem Spiel. 

Tag 9: 

Am Samstag hatten unsere Gastfamilien die Möglichkeit, etwas gemeinsam mit uns zu unternehmen. Ich und Lisamarie gingen zusammen mit unseren Gastschülerinnen zum Lasertaggen und Shoppen nach Madison. Wir haben uns gefühlt wie enge Freundinnen, die sich schon sehr lange kennen. Am Abend gab es dann das Pot Luck, was eine Art Abendessen zur Verabschiedung sein sollte. Die Essensauswahl war sehr üppig, da jede der Gastfamilien etwas Eigenes mitgebracht hat. Im Anschluss haben sich alle noch verabredet, um zum Inlineskaten zu gehen auf einer Inlineskate Bahn. Ebenfalls sind wir an dem Abend noch zu einem Gastschüler gegangen, wo wir dann bei einem gemeinsamen Lagerfeuer Marshmallows gegessen haben. Wir hatten Spaß und haben einfach im Moment gelebt und vergessen, dass wir ja schon bald wieder abreisen würden. 

Tag 10: 

Dieser Tag war Ostersonntag, weshalb wir den ganzen Tag mit den Gastfamilien verbrachten. Ich fuhr mit meiner Gastfamilie vorerst in die Kirche und dort fand dann ein Gottesdienst statt danach fuhren wir zu dem Rest der Familie, der ungefähr eine Stunde entfernt wohnt. Dort lernte ich eine neue Sportart kennen: Frisbee-Golf. Alle waren sehr interessiert an Deutschland und fragten mich dementsprechend einiges. Daheim hieß es dann wieder Sachen packen und wir als Gruppe trafen uns ein letztes Mal, um Spiele zu spielen. 

Die Abreise: 

Wir starteten um acht mit dem Schulbus in Richtung Chicago O`Hare Airport. Zuvor aber gab es eine tränenreiche Verabschiedung. Niemand hätte erwartet, dass wir uns von innerhalb nur einer Woche alle so liebgewinnen werden. Am Flughafen verlief alles ohne Probleme und der Flug ebenfalls, abgesehen von ein paar Turbulenzen, die einige etwas beunruhigt hatten. Wir flogen um 16 Uhr los und waren um 7 Uhr in frankfurt gelandet. Dann fuhren wir als letzte Station unserer gemeinsamen Reise zum Bahnhof nach Bad Hersfeld, wo wir von unseren Eltern in Empfang genommen wurden.

  • von Alicia

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