Ein Stück Weihnachten für Obdachlose

Zu Beginn der diesjährigen Weihnachtszeit schlug Frau Leiter-Münch ihrer Klasse (Eb) vor, Plätzchen für Obdachlose zu backen und diese dann zu überreichen. Aufgrund der vielen Klausuren konnten wir leider keine Unterrichtszeit dafür nutzen, die Plätzchen gemeinsam zu backen. Doch dafür fand sich schnell eine Lösung.

Frau Leiter-Münch setzte sich mit Frau Drewes, der Leiterin der Wohnungsnotfallhilfe Bad Hersfeld, in Verbindung, welche uns dann am Montag, dem 18. Dezember in der Schule besucht hat. Sie informierte uns über die Wohnungsnotfallhilfe. Es handelt sich dabei um Räumlichkeiten die Obdachlose unter der Woche ab 8:30 (bei extremer Kälte auch früher) bis nachmittags nutzen können, um dort zu essen, sich zu unterhalten und natürlich auch um sich, vor allem in diesen kalten Monaten, aufzuwärmen. Außerdem gibt es dort Spenden, hier handelt es sich vor allem um Kleidung und Lebensmittel, sowie eine Möglichkeit zum Duschen. Ebenfalls konnte sie uns einige unserer Fragen beantworten. Im Großen und Ganzen war ihr Besuch sehr informativ und zeigte, dass die Aktion sicherlich eine schöne und hilfreiche Idee ist.

An diesem Montag sollten die Schülerinnen und Schüler die Plätzchen mitbringen, die sie zu Hause gebacken haben. Einige von ihnen hatten richtig Spaß dabei und haben es gemeinsam mit Freunden oder mit der Familie gemacht. Am Mittwoch traf sich eine kleine Gruppe in Bad Hersfeld bei den Räumlichkeiten der Wohnungsnotfallhilfe. Dort erwartete uns wieder Frau Drewes und führte uns etwas herum.

Wir waren tatsächlich etwas überrascht, wie gemütlich es wirkte. Es war weihnachtlich geschmückt und sah sehr wohnlich aus. Für Menschen, die entweder in schwierigen Verhältnissen wohnen oder vielleicht sogar gar kein Dach über dem Kopf haben ist dies eine tolle Möglichkeit. Laut Frau Drewes wird es auch gerne genutzt. Das Mindestalter für die Unterstützung beträgt 18 Jahre. Wer reingelassen wird entscheiden Frau Drewes und ihre Kollegen allerdings selbst, denn leider hängt Obdachlosigkeit auch häufig mit psychischer Instabilität zusammen.

Besonders wichtig für die Wohnungsnotfallhilfe sind die Spenden. Diese werden in Schränken aufbewahrt, überwiegend sind es Kleidung, Hygiene- und Haushaltsartikel. Aus diesen Schränken dürfen die Obdachlosen sich Sachen aussuchen, die sie benötigen. Von der Menge, die die Wohnungsnotfallhilfe an Spenden erhält, waren wir überrascht.

Ebenfalls gibt es einen Besprechungsraum, in dem Frau Drewes und ihre Kollegen Gespräche mit Menschen führen und ihnen helfen können. Hierbei betonte sie auch wie viele Familien mit Kindern bei ihnen Hilfe suchen.

Ein kleines Bad, welches die Obdachlosen nutzen können, gibt es auch. Dadurch das in den Räumlichkeiten zuvor eine Pizzeria war, gibt es eine schöne Theke, hinter der sich eine Küche befindet, dort kann sogar gemeinsam gekocht werden. Ein kleiner Außenbereich wird auch genutzt, im Sommer kann dort gegrillt werden. Als wir zum Überreichen der Plätzchen kamen, erklärte Frau Drewes uns, was sie mit diesen vorhaben. Das Team der Wohnungsnotfallhilfe packt kleine Weihnachtspäckchen für die Obdachlosen und in diese sollen auch unsere Plätzchen.

Diese Aktion hat unsere Klasse definitiv nochmal auf die Diakonie aufmerksam gemacht, denn leider vergisst man selbst immer wieder, dass es Menschen gibt, die an Weihnachten kein tolles Weihnachtsessen oder auch dass manche Menschen gar kein Dach über dem Kopf haben, während wir uns beschweren, wenn wir im Winter vom Bus bis ins Schulgebäude laufen müssen.

Daher auch nochmal vielen Dank an Frau Leiter-Münch, die uns auf diese Idee gebracht hat und natürlich an die Diakonie Bad Hersfeld (besonders Frau Drewes), die uns die Gelegenheit geboten hat.

  • von Marie-Christin

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